Dreh- und Angelpunkt demokratischer Entscheidungen
Stand: 18.09.2023
Für die Wahlen am 8. Oktober übernimmt das Bürgeramt eine besondere Aufgabe – die Organisation der Wahl
Wenn in Erlangen die Landtags- und Bezirkswahlen am 8. Oktober näher rücken und 100 Wahllokale und 45 Briefwahlbezirke vorbereitet werden müssen, hat das Bürgeramt eine zusätzliche wichtige Aufgabe: Es verwandelt sich in das Wahlamt. Dabei hat es selbst schon viele verschiedene Aufgaben wie die Beantragung von Reisepässen und Führerscheinen oder die Einwohneranmeldung auf dem Aufgabenplan stehen.Das Wahlamt-Team (v.l.) Abteilungsleiter Matthias Sitter, Andrea Schleicher, Christof Gügel, Raphaela Wagner und Sandra Kaltenhäußer.
Die Routineaufgaben dürfen neben den Wahlen nicht untergehen, auch wenn die Wahlen eine umfangreiche Vorbereitung von jedem aus dem Team erfordern. „Deshalb haben auch alle organisatorischen Abläufe einen großen Stellenwert bei uns“, betont Abteilungsleiter Matthias Sitter. Er ist schon seit vielen Jahren bei den Wahlen dabei und weiß, dass er auf die Struktur und Erfahrung seiner Mitarbeiter*innen zählen kann. Auch wenn sie nur zu fünft sind, wurde bisher jede Wahl von dem kleinen Team gestemmt. Doch damit alles so reibungslos abläuft, braucht es auch einiges an Vorbereitung.
Vorbereitung ist alles
Schon im November wird die erste E-Mail von der Landeswahlleitung verschickt. Doch so richtig los geht es dann erst, wenn der Wahltag Ende Januar feststeht. Dann werden sukzessiv alle Aufgaben abgearbeitet. Dazu zählen zum einen die Feststellung der Wahllokale, denn falls es Bauarbeiten wie beispielsweise am Albert-Schweitzer-Gymnasium geben sollte, müssen Ausweichlösungen in Absprache mit dem Hausmeister gefunden werden. Zum anderen müssen ab jetzt auch Wahlhelfer*innen gesucht werden. Doch wie findet man so viele Freiwillige, die bei Wahlen unterstützen?
Wahlhelfer*innen
Das Wahlamt hat eine Liste an potentiellen Helfer*innen, die auch schon bei vergangenen Wahlen mitgeholfen haben. Diese und alle städtischen Mitarbeiter*innen werden Ende Mai angeschrieben. Zusätzlich wirbt der zuständige Stimmkreisleiter, Thomas Ternes, für Wahlhelfer*innen. Für die Landtagswahl im Oktober werden insgesamt 1.200 Personen benötigt. Für den Fall, dass die Stadt nicht genügend Freiwillige findet, können Bürger*innen dazu auch verpflichtet werden. Doch Sitter zeigt sich da ganz zuversichtlich: „Wir haben bisher immer genug gefunden. Selbst bei der Kommunalwahl während der Pandemie.“ Denn viele regelmäßige Wahlhelfer*innen bringen Freunde oder Bekannte mit und wirken so direkt am demokratischen Prozess mit. Außerdem verdienen sich viele Studenten ein zusätzliches Taschengeld durch ihre Mithilfe.
Briefwahl oder doch lieber Wahllokal?
In den letzten Jahren hat sich jedoch auch gezeigt, dass die Anzahl an Briefwähler*innen immer weiter zunimmt. Das erfordert bei den Wahlhelfer*innen und allen, die die Wahl mit organisieren einen Mehraufwand, denn die Briefwahlunterlagen müssen vorbereitet und dokumentiert werden und dürfen auch erst am Sonntagabend ausgezählt werden. Der Grund dafür ist ganz klar für Sitter, denn viele Menschen bevorzugen es, ohne Zeitdruck Zuhause am Esstisch den Stimmzettel auszufüllen. Auch wenn man als Wähler*in nur zwei Stimmen pro Wahl zu vergeben hat: die Erststimme für den Kandidierenden aus dem eigenen Wahlkreis, der in den Landtag/Bezirkstag einziehen soll und die Zweitstimme für die Partei, die am stärksten im Landtag/Bezirkstag vertreten sein soll.
Wahlergebnisse
Bis alle Stimmen durchgezählt und auf ihre Richtigkeit geprüft sind, kann es schon mal etwas dauern. Das ist aber auch kein Wunder bei 76.000 stimmberechtigten Erlanger*innen. Die Auszählung ist normalerweise am Wahltag gegen Mitternacht fertig. Danach wird von Montag bis Mittwoch nachgeprüft, ob auch alle Daten stimmen, bis sich am Donnerstag dann der Stimmkreisausschuss trifft und das endgültige Ergebnis feststellt.Matthias Sitter, Abteilungsleiter Bürgerdienste & Wahlen im Bürgeramt
(Aus der Stadtzeitung "Rathausplatz 1" - Ausgabe September)