Bündnis Pflege
Stand: 05.10.2022
Bündnis Pflege soll zur Stärkung der Pflegelandschaft in Erlangen beitragen
Pflege gilt als „Megathema“. Darüber sind sich Fachverbände, Interessenvertretungen, Politik und Gesellschaft einig.
Daten des statistischen Bundesamtes zufolge steigt die Zahl der pflegebedürftigen Menschen weiter. Damit wächst der Versorgungsbedarf in allen Pflegesektoren, also der ambulanten, teilstationären und stationären Pflege. Dies gilt auch für Erlangen, wie zum Beispiel die Pflegebedarfsermittlung 2020 belegt.
In Erlangen werden mit dem Bündnis Pflege deshalb neue Wege zur Stärkung der Pflege gegangen.
Warum ein Bündnis Pflege?
„Wir brauchen vielseitige fachliche Expertise und die Bündelung von Ressourcen und deshalb eine Vernetzung unterschiedlicher Akteure, um den aktuellen und künftigen Herausforderungen der Pflege wirklich gerecht zu werden“, so Sozialreferent Dieter Rosner. „Mit dem Bündnis Pflege wollen wir in den gegebenen gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen die Pflege auf lokaler Ebene stärken“.
Zur Mitwirkung im Bündnis Pflege sind deshalb neben Verbänden, Trägern und Akteuren aus der Pflegepraxis, aus der Beratung sowie der hausärztlichen und geriatrischen Versorgung auch Pflegekassen und Ausbildungsträger eingeladen. Ausdrücklich sind auch der Seniorenbeirat und Initiativen aus dem Pflegebereich angesprochen. Ebenso wird mit Netzwerken wie der Interkommunalen Pflegekonferenz, dem Demenz-Netzwerk Erlangen, der Palliativ- und Hospizversorgung sowie der Gesundheitsregion plus der fachliche Austausch und die Zusammenarbeit angestrebt.
Wesentlich hierfür ist eine gute Abstimmung mit bestehenden Netzwerken im Bereich der Pflege und Versorgung, um Doppelstrukturen zu vermeiden. Das Bündnis Pflege könnte hier eine verbindende und integrierende Funktion zwischen den Netzwerken darstellen und so deren spezifische fachliche Expertise zusammenführen.
„Neben dem Informations- und Erfahrungsaustausch könnten im Bündnis Pflege etwa neue quartiersbezogene Versorgungsmodelle entwickelt und erprobt werden“, erläutert Sozialamtsleiterin Maria Werner. Gedacht ist etwa an die Erprobung beispielhafter Ansätze aus anderen Städten, den Aufbau stadtteilbezogener Netzwerke von häuslicher, teilstationärer und stationärer Pflege oder die Entwicklung von quartiersorientierten Modellvorhaben.
Gerade quartiersorientierte Konzepte als integrativer Ansatz werden in der Fachwelt zunehmend als sinnvolle, notwendige und zukunftsfähige Alternative zum bestehenden, eher fragmentierten Versorgungssystem betrachtet, die mehr „Durchlässigkeit“ zwischen den Sektoren der pflegerischen Versorgung ermöglicht. Hier könnten sich auch für Erlangen interessante Perspektiven für die „Pflegelandschaft“ ergeben.
Auch die künftige Pflegebedarfsermittlung der Stadt soll weiterentwickelt werden. Dabei sollen verstärkt auch qualitative Aspekte eingehen, die die Expertise der Akteurinnen und Akteure aus der „Pflegelandschaft“ neben den zahlenmäßigen Bedarfen berücksichtigen.
Das Bündnis Pflege versteht sich als offenes Gremium. Interessierte können sich an das Sozialamt wenden und werden in den Informationsverteiler aufgenommen.
Kontakt:
Sozialplanung
Telefon 09131 86 2834
E-Mail: sozialamt@stadt.erlangen.de