Ehrenbürgerwürde für Pierrette Herzberger-Fofana
Stand: 19.05.2025
Die promovierte Literaturwissenschaftlerin wird nach Dina Radkte als zweite Frau in der Geschichte Erlangens zur Ehrenbürgerin ernannt.
In Anerkennung ihrer herausragenden Verdienste um die Stadt Erlangen wird Pierrette Herzberger-Fofana (Foto: Grüne Liste) mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. Dies hat der Erlanger Stadtrat am 30. April beschlossen. Durch ihr öffentliches Wirken sowie ihr weitreichendes gesellschaftliches und politisches Engagement habe die promovierte Literaturwissenschaftlerin die Entwicklung Erlangens nachhaltig geprägt und das Wohl der Bürgerschaft in besonderer Weise gefördert, heißt es in der Begründung. Die feierliche Verleihung der Ehrenbürgerwürde ist im Rahmen einer Festsitzung des Stadtrats im Herbst geplant.
Deutliche Akzente insbesondere für Bildung, Soziales, Gesundheit und Jugendhilfe
Die gebürtige Malierin wuchs im Senegal auf. Nach dem Studium in Paris, München und Trier lehrte und forschte sie in Erlangen als Literaturwissenschaftlerin. Von 2005 bis 2019 war Herzberger-Fofana Mitglied des Erlanger Stadtrats. Dort setzte sie deutliche Akzente insbesondere in den Bereichen Bildung, Soziales, Gesundheit und Jugendhilfe. Auf ihre Initiative gehen unter anderem die 2015 erstmals durchgeführten „Black History Weeks“ zurück. In der UN-Dekade für die Menschen afrikanischer Herkunft machte die Veranstaltungsreihe Geschichte und Gegenwart Schwarzer Menschen in Deutschland sichtbar. Sie trug auch zur gesellschaftlichen Sensibilisierung bei.
Von 2019 bis 2024 vertrat Herzberger-Fofana die Region im Europäischen Parlament. Unter anderem setzte sie sich dort als erste stellvertretende Vorsitzende des Entwicklungsausschusses sowie der Delegation für die Beziehungen zum Panafrikanischen Parlament für globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung ein.
Rede vor den Vereinten Nationen in New York
Überaus vielfältig ist auch Herzberger-Fofanas ehrenamtliches Engagement. Als Mitbegründerin von Forward-Germany, Foundation of Women’s Health Research and Development e. V., engagiert sie sich seit Jahrzehnten gegen weibliche Genitalverstümmelung und für die Rechte von Frauen und Mädchen. 2013 sprach sie in dieser Funktion vor den Vereinten Nationen in New York.
Herzberger Fofana wurde vielfach ausgezeichnet. Bereits 2009 wurde sie für ihr Engagement gegen Gewalt an Frauenmit dem renommierten Helene-Weber-Preis ausgezeichnet. Auch international wurde ihr Engagement gewürdigt: Die Republik Senegal verlieh ihr den nationalen Verdienstorden „Chevalier de l’Ordre National du Mérite du Sénégal“.
Als zweite Frau Ehrenbürgerin
Herzberger-Fofana wird damit nach Dina Radkte (2016) als zweite Frau in der Geschichte Erlangens zur Ehrenbürgerin ernannt. Seit 1822 wurde die höchste Auszeichnung der Stadt bislang 53 Männern und zwei Frauen verliehen. Laut Satzung der Stadt dürfen maximal fünf lebende Personen das Ehrenbürgerrecht tragen.
Bürgermeister- und Presseamt
Amtsleitung: Sabine Lotter
Anschrift
Öffnungszeiten
zusätzlich individuelle Terminvereinbarung