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Ergebnisse der Pflegebedarfsanalyse vorgestellt

Stand: 24.03.2025

Es gibt erhebliche Herausforderungen in der Pflegeversorgung. Informelle Netzwerke wie Nachbarschaftshilfe gewinnen an Bedeutung und benötigen fachliche Begleitung. Die Stadt Erlangen begegnet den Herausforderungen mit verschiedenen Maßnahmen.

Eine Frau im Rollstuhl wird geschoben, auf grüner Wiese

Das städtische Sozialreferat hat die aktuelle Pflegebestands- und Bedarfsermittlung abgeschlossen. Sie wurde dem Sozial- und Gesundheitsausschuss des Stadtrats vorgestellt. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung wird der Anteil der Menschen über 65 Jahre in Erlangen in den kommenden Jahren deutlich steigen. Besonders betroffen ist die Gruppe der über 80-Jährigen: ein Anstieg der Pflegebedürftigen um mehr als zehn Prozent von derzeit 5.000 auf 5.600 Personen wird prognostiziert. Bereits seit 2019 ist die Zahl der Pflegebedürftigen von rund 3.800 auf heute 5.000 gestiegen. Das ist ein Anstieg um etwa ein Drittel (Foto: unsplash).

Weitere Inhalte der Analyse: 

  • Erhebliche Herausforderungen in der Pflegeversorgung. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in allen Sektoren, während gleichzeitig immer weniger Pflegefach- und Hilfskräfte zur Verfügung stehen.
  • Immer mehr pflegebedürftige Menschen sind in der eigenen Wohnung ohne familiäre Unterstützung auf sich allein gestellt, während pflegende Angehörige oft überfordert sind. Gleichzeitig führen steigende Pflegekosten zunehmend zu finanzieller Überforderung, insbesondere bei Menschen mit niedrigen Renten. 
  • Die spezifischen Bedarfe nehmen zu, beispielsweise für junge pflegebedürftige Menschen, pflegende Angehörige oder Menschen mit lebensbegleitenden Beeinträchtigungen. Zusätzlich muss das Angebot an hauswirtschaftlicher Unterstützung ausgebaut werden, da der Bedarf an Hilfe im Alltag oft früher einsetzt als die eigentliche Pflegebedürftigkeit. 
  • Informelle Netzwerke wie Nachbarschaftshilfe gewinnen an Bedeutung und benötigen fachliche Begleitung.

Herausforderungen begegnen: das macht die Stadt Erlangen  

  • Ein zentraler Baustein ist die Stärkung der Pflegeberatung. Der Pflegestützpunkt Erlangen bietet umfassende Beratungen in Kooperation mit dem Bezirk Mittelfranken und dem Verein Dreycedern e. V. 
  • Zur besseren Unterstützung pflegebedürftiger Kinder und Jugendlicher wurde 2023 ein Netzwerk in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Erlangen und der Lebenshilfe aufgebaut. 
  • Die Stadt fördert ambulante Pflegedienste mit Investitionskostenförderung, um eine bedarfsgerechte Infrastruktur sicherzustellen. 
  • Zudem gewinnen Quartiersstrukturen und Nachbarschaftsnetzwerke zunehmend an Bedeutung. Aktuell wird mit Förderung der Stadt durch das AWO Sozialzentrum und den AWO Bezirksverband Ober- und Mittelfranken als Projektträger ein Modellprojekt in Büchenbach Nord realisiert, um ein nachbarschaftliches Hilfenetzwerk aufzubauen. 
  • Zudem plant das Sozialamt ein weiteres Quartiersprojekt zur Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen.

Sozialreferent Dieter Rosner: „Auch wenn wir keine direkten Einflussmöglichkeiten auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben, übernehmen wir als Stadt wichtige beratende, unterstützende und präventive Aufgaben.“ 

Zugleich mahnt er eine umfassende Reform der Pflegeversicherung und mehr Steuerungsmöglichkeiten für die Kommunen an. „Die Strukturen der sozialen Pflegeversicherung stammen aus einer Zeit mit anderen demografischen Bedingungen. Eine grundlegende Reform ist erforderlich, um eine generationengerechte Finanzierung der Pflege sicherzustellen.“ 

Von Fachgesellschaften und Experten lägen bereits Vorschläge für nachhaltige Finanzierungsmodelle, integrierte Versorgungsstrukturen und eine bessere Qualifizierung sowie Bindung von Pflegefachkräften vor. Wichtig sei zudem, dass die kommunale Steuerungsverantwortung gestärkt und finanziell abgesichert wird. Rosner: „Nur so können wir zukunftsweisende Pflegeprojekte langfristig unterstützen."

Hier: Pflegebestands- und -bedarfsermittlung für den Sozial- und Gesundheitsausschuss des Stadtrats am 20. Februar 2025

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