Projekthistorie

Stand: 27.06.2024

Seit mehreren Jahren beschäftigen sich viele Menschen mit der Entwicklung eines Erinnerungs- und Zukunftsortes.

Gedenken gestalten

Im Jahr 2015 haben alle im Stadtrat vertretenen Fraktionen und Gruppierungen die Schaffung eines „Ortes der Erinnerung“ an diese Menschen beantragt und die Verwaltung gebeten, einen Dialog in Gang zu bringen (Fraktionsantrag 001/2015).


Der Beirat (2017-2020)

Im Februar 2017 konstituierte sich ein Beirat für die Errichtung einer Gedenkstätte der „Euthanasie“-Opfer in der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen, dem Vertreter der Universität, des Universitätsklinikums, des Bezirks Mittelfranken, des Bezirksklinikums und der Stadt Erlangen angehörten. Vertreten waren auch das Max-Planck-Institut, die jüdische Gemeinde und Privatpersonen. An den Sitzungen des Beirates nahmen auch der Oberbürgermeister (Vorsitz), die Referentin für Bildung, Kultur und Jugend sowie der Referent für Planen und Bauen teil. Die Geschäftsführung lag beim Stadtarchiv.

Es handelte sich um ein beratendes Gremium, das keine rechtsbindenden Entscheidungen traf, sondern Empfehlungen aussprach. Entscheidungsträger waren je nach Zuständigkeit der Stadtrat oder die für die Bebauung des Geländes der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt zuständigen Institutionen. Der Beirat bereitete erste Schritte für die Schaffung eines Lern- und Gedenkortes vor.


Erstellung eines Rahmenkonzeptes (2019-2020)

Im Juli 2019 wurden der renommierte Gedenkstättenexperte Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Julius Scharnetzky mit der Erstellung eines Rahmenkonzepts für einen künftigen Lern- und Gedenkort beauftragt. Am 30. Juni 2020 wurde das Rahmenkonzept mit zehn konkreten Handlungsempfehlungen vorgestellt. Es wird den Ausgangspunkt für die weitere Konzeption des Lern- und Gedenkorts bilden.


Die nächsten Schritte

2021 wurde „Forum Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen“ eingerichtet, dass sich aus den bisher im Projekt Beteiligten, Interessenvertretern, Bürgerinnen und Bürgern zusammensetzt und bei den wichtigen Meilensteinen beratend eingebunden wird. Das Forum tagt öffentlich.

2022 haben die Stadt Erlangen, der Bezirk Mittelfranken und der Bezirk Oberfranken einen interdisziplinären, städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenwettbewerb ausgelobt. Aufgabenstellung des Ideenwettbewerbs war es, einen Rahmen für einen künftigen Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen vorzuschlagen. Die Teilnehmenden sollten aufzeigen, wie an dem historischen Ort der Heil- und Pflegeanstalt und im weiteren Stadtgebiet Erlangens über die Geschehnisse aufgeklärt und die Geschichte in geeigneter Weise sichtbar gemacht werden kann.

In das Verfahren und das Preisgericht waren eingebunden:

  • Bezirk Mittelfranken
  • Bezirk Oberfranken
  • Universitätsklinikum Erlangen
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Staatliches Bauamt Erlangen/Nürnberg
  • Forum Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen.

Das Preisgericht zum Ideenwettbewerb hat im Juli 2023 drei Preise und zwei Anerkennungen vergeben.