Rund um die Solidarpartnerschaft

Stand: 04.08.2023

Im Frühsommer 2022 erster Kontakt zu Browary.

Seit dem 24. Februar 2022 steht der Überfall der russischen Armee auf die Ukraine mit all seinen Folgen für das Land und die ganze Welt im Zentrum unserer Aufmerksamkeit und Sorge. Auch hier in Erlangen sind die Auswirkungen des Krieges zu spüren. Nicht nur gelang es, schon Anfang März mit der großen Unterstützung von Ehrenamtlichen Strukturen zur Aufnahme von Flüchtlingen aufzubauen – derzeit bieten wir etwa 1.500 Menschen aus der Ukraine Zuflucht –, sondern es entstand auch eine Vielzahl von Projekten vor Ort bis hin zu Hilfstransporten in das Kriegsgebiet. Ein ganzes Netz von Vereinen und Verbänden – allen voran der Verein der Ukrainer in Franken und Brücken e.V. – kümmern sich um Fragen der Integration.

Bereits kurz nach Kriegsbeginn entstand die Idee, mit einer Stadt in der Ukraine Kontakt aufzunehmen. Bald schlug auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vor, deutsch-ukrainische Solidarpartnerschaften zu gründen und dafür Mittel bereitzustellen, die Erlangen auch bereits in Anspruch genommen hat. In den letzten Wochen richteten schließlich Bundespräsident Frank Walter Steinmeier und sein Kollege, Wolodymyr Selenskyj, einen eindringlichen Appell an die deutschen Kommunen und Kreise, auf lokaler Ebene Kooperationen mit der Ukraine aufzunehmen.

Erlangen und Jena hatten unterdessen bereits im Frühsommer 2022 Kontakt zu Browary, einer im 17. Jahrhundert gegründeten 100.000-Einwohner-Stadt in der Nähe von Kiew, aufgenommen und dann im Herbst gemeinsam den Beschluss gefasst, mit der ukrainischen Kommune eine Solidarpartnerschaft einzugehen, die zunächst hauptsächlich im Bereich der humanitären Hilfe aktiv werden, möglichst bald aber auch den bürgerschaftlichen Austausch aufnehmen soll. Browary ist, wie schon der Name sagt, geprägt durch das Brauereiwesen, zeichnete sich vor dem Krieg aber auch durch eine vielfältige Struktur von Gewerbe und Industrie aus und beherbergt eine Ausbildungsstätte für Sport, wo u.a. die Klitschko-Brüder trainierten.

Browary geriet im März 2022 unter heftigen Beschuss der russischen Armee und beherbergt – Stand Dezember 2022 – etwa 20.000 Binnenflüchtlinge. Schlimm sind vor allem die Ausfälle von Strom, Wasser und Fernwärme auf Grund der massiven Angriffe Moskaus auf die ukrainische Infrastruktur, die den Großraum Kiew besonders hart treffen.


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