Stadtgeschichte(n)
Stand: 07.10.2024
Die Pläne zum Abriss der Orangerie.
Die von 1704 bis 1706 unter der Leitung Gottfried von Gedelers erbaute Orangerie (Foto: StadtAE VI.J.315, die Orangerie um 1890) ist ein nicht wegzudenkender Teil des Erlanger Schlossgartens. Heute vermutlich unvorstellbar, schlug 1898 das königlich bayerische Staatsministerium des Innern vor, das Gebäude zugunsten der Errichtung eines Chemischen Instituts für die Universität abzureißen. Dies löste jedoch große Proteste bei den Erlanger Bürger*innen aus und die Stadt beschloss daher, dem Staat für den Bau ein Grundstück zu schenken (Fahrstraße 17).
Im Protokollbuch des Stadtmagistrats zu der Sitzung vom 3. März 1898 wird deutlich, dass man die Entscheidung zur Schenkung an die „[…] Bedingung [knüpfte], das Orangeriegebäude zu erhalten in der Erwartung, dass eine weitere Überbauung des Schloßgartens nicht stattfinden werde. Dieser Beschluß wird in der Voraussetzung gefasst, daß die Universität auch in Zukunft mit der Stadt zusammenwirken werde, eine weitere Überbauung des Schloßgartens zu verhüten.“ Das Gebäude des Chemischen Instituts in der Fahrstraße, welches 1901 fertiggestellt wurde, riss man 1974 im Rahmen völlig neuer Planungen wieder ab.
(Aus der Stadtzeitung "Rathausplatz 1" - Ausgabe Oktober 2024)