Stadtgeschichte(n)

Stand: 05.08.2024

Von Speiseeiswirtschaften und Eis am Stöckchen.

Ein schwarz-weiß Bild mit zwei Kindern beim Eisessen. Heute ist es im Sommer eine Selbstverständlichkeit, sich bei hohen Temperaturen durch den Verzehr von Speiseeis eine Abkühlung zu verschaffen. Für Erlangen ist der Verkauf von „künstlichem Eis“ an die breite Bevölkerung schon für 1901 auf der Bergkirchweih überliefert, wo es mindestens die Sorten Zitrone, Himbeere und Erdbeere gab. Spätestens ab 1913 gab es auch einen italienischen Eishänd-
ler. Wie so vieles wurden auch die Herstellung und der Verkauf von Speiseeis strengen Regeln unterworfen. So durfe Speiseeis nur aus natürlichen Früchten, Fruchtwerk oder Säfen zubereitet werden, bei Nutzung von künstlichen Aromen und Farbstofen musste es als Kunstspeiseeis bezeichnet werden. In der Regel gab es das Eis „to go“ noch nicht, es wurde vor Ort verspeist und da „das Speiseeis seiner Natur nach der Notwendigkeit eines alsbaldigen Verzehrs unterliegt“, war „eine mengenmäßige Beschränkung der Abgabe von Speiseeis über die Straße“ nicht erforderlich. Ab den 1930ern verbreitete sich dann auch das „Eis am Stöckchen“ und die industrielle Fertigung begann mit Schöller und Langnese.

Foto: Rudi Stümpel (StadtAE, VIII.7380.4/4)

(Aus der Stadtzeitung "Rathausplatz 1" - Ausgabe August 2024)