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Stadtrat beschließt Shlomo-Lewin & Frida Poeschke Gedächtnispreis

Stand: 19.05.2025

Ehrung für Engagement gegen Hass und Ausgrenzung, für die Förderung des interkulturellen oder christlich-jüdischen Dialogs oder Stärkung des jüdischen Lebens.

Die Stadt Erlangen und das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration loben gemeinsam einen Preis für zivilgesellschaftlichen Einsatz gegen Antisemitismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aus. Der Preis erinnert an Frida Poeschke und Shlomo Lewin, die am 19. Dezember 1980 in Erlangen ermordet wurden. Die Einrichtung des Preises hatten alle Fraktionen und Ausschussgemeinschaften des Stadtrats gemeinsam beantragt.

Zur Auslobung 

Der mit 15.000 Euro dotierte Shlomo-Lewin & Frida Poeschke Gedächtnispreis soll als Ehren- und als Förderpreis künftig alle drei Jahre verliehen werden und wird 2025 erstmals ausgelobt. Ausgezeichnet werden sowohl bereits umgesetzte Projekte als auch das langfristige Engagement von Einzelpersonen oder Organisationen. Als Förderpreis kann die Auszeichnung auch für gut ausgearbeitete Projektideen vergeben werden – vor allem dann, wenn andere Fördermöglichkeiten fehlen. Der Preis richtet sich an Personen, Gruppen, Initiativen oder Vereine, die sich gegen Hass und Ausgrenzung engagieren, den respektvollen Umgang miteinander fördern, den interkulturellen oder christlich-jüdischen Dialog unterstützen oder jüdisches Leben stärken – zum Beispiel durch die Gründung oder Wiederbelebung jüdischer Gemeinden.

Die Namensgeber 

Frida Poeschke und Shlomo Lewin engagierten sich viele Jahre für den Dialog zwischen Judentum- und Christentum, für Toleranz und gegen Faschismus und Antisemitismus. Shlomo Lewin, geboren am 13. Mai 1911 in Jerusalem, ließ sich wie sein Vater zum Rabbiner ausbilden. In der Zeit des Nationalsozialismus wanderte er nach Palästina aus und kehrte erst 1960 nach Deutschland zurück.

Schwarz-weiß Foto mit Frida Poeschke, Shlomo Lewin und Oberbürgermeister Dr. Dietmar Hahlweg.In Erlangen lernte er seine spätere Lebensgefährtin Frida Poeschke (geb. am 23. Mai 1923) kennen, die Witwe des ehemaligen Oberbürgermeisters Michael Poeschke. Beide engagierten sich intensiv für den jüdisch-christlichen Dialog. Lewin übernahm 1975 den geschäftsführenden Vorsitz der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Franken. Er plante die Gründung der Jüdischen Gemeinde Erlangen.

Am 19. Dezember 1980 wurden Frida Poeschke und Shlomo Lewin in ihrem Haus in der Ebrardstraße erschossen. Als Täter des ersten antisemitischen Mordanschlags in Deutschland nach 1945 gilt ein Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann (WSG). Die Tat ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt.

Foto v.l.n.r.: Frida Poeschke, Shlomo Lewin und Oberbürgermeister Dietmar Hahlweg am 10. Mai 1979 bei der Kranzniederlegung für Oberbürgermeister Michael Poeschke anlässlich seines 20. Todestages am Zentralfriedhof (Foto: Stümpel).

Bürgermeister- und Presseamt

Amtsleitung: Sabine Lotter

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