Kinder und Jugendliche als Opfer der NS-Patientenmorde

Stand: 22.02.2023

Seit 2019 gibt es in Kooperation zwischen dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin und dem Stadtarchiv Erlangen das Forschungsprojekt ‚NS-“Euthanasie“ in Erlangen‘, das sich der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Krankenmorde in Erlangen zwischen 1939 und 1945 widmet. Projektmitarbeiterin Sabrina Freund präsentierte im Rahmen eines Abendvortrags die Ergebnisse des Projekts zur Kindern und Jugendlichen als Opfer der NS-„Euthanasie“ in Erlangen.

Über 60 Bürger*innen folgten den Ausführungen von Frau Freund zum Schicksal der in der Heil- und Pflegeanstalt verstorbenen oder von dort deportierten Kindern und Jugendlichen. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur im Rahmen der „Aktion T4“, sondern insbesondere in der Phase der „Dezentralen Euthanasie“ nach 1941 Kinder und Jugendliche in der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen zu Tode kamen - häufig durch sogenannte „Hungerkost“ und trotz der Tatsache, dass es in der Anstalt keine explizite Kinderfachabteilung gab. An den Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion über die Ergebnisse des Forschungsprojekts und den generellen Umgang mit dem Erinnerungsort Heil- und Pflegeanstalt an.