Argumente der Vertreter*innen des Bürgerbegehrens
Stand: 28.05.2025
(Sie stimmen beim Bürgerentscheid mit „Ja“)
In Erlangen fehlt bezahlbarer Wohnraum. Die Mieten sind hoch. Das spüren alle. Seit Jahren kämpfen Politik, Wirtschaft und Verbände um bezahlbare Wohnungen. Oft heißt es: Neubau soll helfen. Doch neue Wohnungen sind teuer. Wirklich günstige Wohnungen gibt es vor allem im Bestand. Sie zu erhalten spart nicht nur Geld, sondern auch Platz.
- Wohnungen sollen Wohnungen bleiben
Die Wohnungsnot ist bekannt. Bayern hat Erlangen als Gebiet mit angespanntem Wohnungsmarkt anerkannt. Auch die Stadt selbst reagiert. Mit der Anfang 2020 für fünf Jahre in Kraft getretenen „Zweckentfremdungssatzung“ hat sie sich zum Grundsatz „Wohnungen bleiben Wohnungen” bekannt. Daran muss sich ihr Handeln messen lassen. Jede verlorene günstige Wohnung verschärft das Problem. Menschen mit wenig Geld trifft es besonders hart. Und: Je weniger günstige Wohnungen es gibt, desto stärker steigen die Mieten in ganz Erlangen. - Klinik braucht Personal
Das Uniklinikum ist ein Wirtschaftsfaktor. Fast 10.000 Menschen arbeiten dort. Es sichert Arbeitsplätze und damit auch den Wohlstand vieler Erlanger*innen. Es ist ein wichtiger Teil der Medizinstadt Erlangen mit ihren Unternehmen und Spitzenforschungs-Einrichtungen. Es versorgt Patient*innen der Stadt und aus ganz Nordbayern. Personalmangel im Gesundheitswesen gefährdet dies. - Personal braucht Wohnungen
Das Klinikpersonal braucht Wohnraum – bezahlbar und direkt im Klinikviertel. Das macht die Uniklinik attraktiver für das Personal. Doch ihr Masterplan sieht dort keine Wohnheime mehr vor. Ein Wohnheim wurde bereits in Büroraum umgewandelt. Weitere Wohnungen können verloren gehen. In der Chefetage des Universitätsklinikums scheint diese Tatsache nicht die notwendige Priorität zu haben – zu Lasten des Klinikpersonals und aller Erlanger*innen. Beschäftigte müssten so weiter pendeln. Das kostet Zeit, belastet den Verkehr und schadet dem Klima. Die Lebensqualität sinkt. Verlorene Wohnungen verteuern zudem den verbleibenden Wohnraum für alle. - Wohnraum vernichten verschärft die Wohnungsnot
Das Uniklinikum hat in den vergangenen Jahren lediglich Wohnungen am Stadtrand gebaut. Im Wesentlichen als Ersatz für bereits abgeschaffte Wohnungen in Innenstadtnähe. Das ist unzureichend und schafft kaum zusätzlichen Wohnraum. Erst recht keine günstigen Mietwohnungen, wie sie im Bestand existieren. Gleichzeitig werden so die wenigen freien Flächen in Stadtnähe verbraucht, auf denen zusätzliche bezahlbare Wohnungen entstehen könnten. In Summe wird der Wohnungsmarkt also belastet. - Es gibt Alternativen zu den Plänen des Klinikvorstands
Der bestehende Wohnraum muss erhalten werden. Die Vertreter*innen des Bürgerbegehrens haben ohne Erfolg versucht, die Stadt und das Uniklinikum in Gesprächen von dieser Zielsetzung zu überzeugen. Das Uniklinikum muss sich ständig anpassen und modernisieren. Dafür werden ihm auf dem wenige 100 Meter entfernten bisherigen Campus der Philosophischen Fakultät große Flächen zur Verfügung gestellt. Eine Notwendigkeit, die bestehenden Wohngebäude im Klinikviertel umzunutzen, besteht also nicht.
Es ist an Ihnen, zu entscheiden, wie unsere Stadt gestaltet wird! Wir als Erlanger Bürger*innen sagen klar:
Die Stadt muss handeln. Sie muss die Wohnungen im Klinikviertel schützen. Besonders wichtig sind die über 150 Wohnungen für Pflegekräfte und Auszubildende. Die Stadt hat Mittel, um das zu tun – zum Beispiel mit der Bauleitplanung. So lässt sich viel Geld sparen, statt später teuer Wohnraum schaffen zu müssen.
Schützen wir die Wohnungen – für bezahlbares Wohnen in Erlangen.
Argumente des Stadtrats (Beschluss vom 30. April 2025)
(Sie stimmen beim Bürgerentscheid mit „Nein“)
Argumente des Stadtrats (Beschluss vom 30. April 2025)
(Sie stimmen beim Bürgerentscheid mit „Nein“)