Dein Grün. Unsere Stadt.

Stand: 17.09.2024

Hier finden Sie interessante Infos zum Thema Grün und Artenvielfalt. Bitte haben Sie Verständnis, dass aufgrund der Haushaltssperre eine Antragsstellung im Rahmen des Förderprogramms "Gemeinsam mehr Grün für Erlangen" aktuell nicht möglich ist.

Redaktioneller Inhalt

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Durchatmen und genießen. Natürlich ohne chemische Pflanzenschutzmittel

Wer seinen Garten naturnah gestaltet, sorgt nicht nur für Artenvielfalt, sondern schafft für sich und seine Umgebung einen Raum zum Durchatmen und Genießen. In wilden Hecken, auf Blumenwiesen und in feuchten und trockenen Lebensräumen findet eine Vielzahl an Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren Futter und Platz zum Nisten. 

Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel ist die Voraussetzung für solch einen ökologisch wertvollen „grünen Fleck.“ Denn diese Stoffe wirken nicht nur gegen „Schädlinge“, sondern stets auch gegen andere Organismen. Die Nahrungskette, Bodenorganismen und „Nützlinge“ sind unweigerlich betroffen. Bei Fehlanwendungen kann sogar die eigene Gesundheit beeinträchtigt werden. 

Mit einer entspannten Grundhaltung und Vertrauen in die Natur lässt sich „Schädlingsbefall“ vorbeugen und das Hantieren mit den Gefahrstoffen wird vermieden. Blattläuse beispielsweise treten im Frühjahr oft explosionsartig auf, werden durch Marienkäfer, Schwebfliegen und Florfliegen aber schon bald deutlich dezimiert.

Oberhand gewinnen Schädlinge, vor allem da wo Nützlinge fehlen – etwa weil sie zu wenig Versteckmöglichkeiten finden oder durch den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel verdrängt wurden. Eine naturnahe Gartengestaltung mit 

  • Totholz
  • Blätter- und Steinhaufen
  • Blüten
  • Hecken
  • Tümpel 
  • Trockenmauer 

lockt Schädlinge und Nützlinge an. Optimale Bedingungen für einen Naturgarten gibt es auf dem Balkon oder im Blumenkübel nicht, aber auch hier ist der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln unnötig. 

Was erleichert die Arbeit und verringert die Gefahren von Schädlingsbefall - ganz ohne chemische Keule?

  • langlebigen, standortgerechten, pflegearmen heimischen Pflanzenarten
  • das Beachten von Saat- und Pflanzterminen
  • richtige Bodenpflege
  • richtiges Gießen
  • mechanische Maßnahmen 
  • Jauchen und Co. 

Bunte Artenvielfalt auf dem Gründach

Zusätzlich zur Begrünung von Fassaden schaffen auch Dachbegrünungen einen echten Mehrwert für Hausbesitzer, Bewohnerinnen und Bewohner und das Klima der ganzen Stadt. Als Regenwasserpuffer 

  • speichern sie Niederschläge
  • wirken als zusätzlicher Schadstofffilter 
  • regulieren die Lufttemperatur durch Verdunstungskühle. 

Somit ist ein grünes Dach auch eine optimale und effiziente Kombination mit der Photovoltaikanlage.

Eine Dachbegrünung bietet Insekten und kleinen Säugetieren ein Nahrungsangebot in luftiger Höhe. Die stärkste Blütezeit bei einer Dachbegrünung liegt ungefähr zwischen Mai und Juli. Auch aus ökologischen Gründen sollte bei der Pflanzenauswahl auf eine möglichst artenreiche Zusammensetzung geachtet werden.

Wussten Sie schon? Es geht noch mehr!  Meist werden extensive Dachbegrünungen in konventioneller Form mit relativ artenarmen Pflanzenmischungen ausgeführt. Im vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projekt "DaLLî" sollen Verfahren und Maßnahmen für extensive Dachbegrünungen mit gebietseigenen Wildpflanzen entwickelt werden. Klar ist, an einem begrünten Dach haben Sie lange Freude. Denn die Lebensdauer von Flachdächern ist höher als von unbegrünten Dächern.

Positiv (nicht nur) für’s Betriebsklima - Verdunstungsleistung

Eine begrünte Fassade bietet neben einem angenehmen Raumklima auch ökonomische Vorteile, etwa durch die Einsparung von Heizkosten im Winterhalbjahr und die Einsparung von Klimageräten im Sommer. Praxisbeispiele belegen das. Grünfassaden können außerdem eine Verdunstungsleistung erreichen. Sie ist mit der von 100-jährigen Buchen vergleichbar und reduziert so Trockenperioden und Starkregenereignisse. 

Ein begrünter Innenhof ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern wirkt sich ebenfalls positiv auf das Klima im Betrieb aus. Stellen Sie doch jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter, der sich im Hof einbringen möchte, ein eigenes Beet zur Verfügung! Gemeinsames Gärtnern beispielsweise in der Mittagspause stärkt die Bindung zum Unternehmen und der neue grüne Treffpunkt im Freien kommt langfristig allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Ort für Erholung und Inspiration zugute. Mit Unterstützung eines externen Garten- und Landschaftsbaubetriebs stellen Sie sicher, dass auch in Urlaubszeiten jemand ein Auge auf Ihr Grün wirft. Mit all diesen Maßnahmen leisten Sie einen Beitrag zu einer lebensfreundlichen und vitalen Stadt.

Gut zu wissen! Blumen- und Pflanzenerde ohne Torf

Wissen Sie, was in Blumen- und Pflanzenerde für Balkon und Garten aus dem Baumarkt oder dem Gartencenter enthalten ist? Leider ist die Antwort häufig Torf.

Torf ist die Grundsubstanz von Mooren und speichert in einem intakten Nieder- oder Hochmoor bis zu 700 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. Damit sind Moore weltweit mit die wichtigsten Kohlenstoffspeicher. In Bayern ist Torfabbau durch Landtagsbeschluss seit den 1980er-Jahren eingestellt. Dennoch werden in anderen Ländern in großem Umfang Moore entwässert und Torf abgebaut. Dabei werden einzigartige Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere dauerhaft zerstört.

Mit dem Verzicht auf Torferde kann jede und jeder bei seinem eigenen Garten oder Balkon einen wichtigen Beitrag für den Klima- und Naturschutz leisten.

Die positive Nachricht ist, es gibt Alternativen!

Der ideale Dünger und Torfersatz ist Kompost. Nährstoffreichen „Erlanger Kompost“ können Sie an der Kompostierungsanlage in Frauenaurach erwerben. Aus einem gütegesicherten Rotteprozess erzeugt, wird der Kompost ausschließlich aus angelieferten Gartenabfällen hergestellt. Mehr Informationen auf erlangen.de/kompost

Aber auch selber machen geht – mit einfachsten Mitteln kann jede und jeder auf kleinster Fläche eine Kompostierung durchführen. Selbst in der Wohnung oder auf dem Balkon lässt sich mit einer sogenannten „Wurmkiste“ kompostieren. Ein Komposthaufen im eigenen Garten mag es windgeschützt und halbschattig und sollte aus Rücksicht nicht zu nah am nächsten Grundstück stehen. Abfälle tierischer Herkunft und Samenstände haben auf ihm nichts zu suchen. Ein intakter Komposthaufen wandelt binnen zwölf Monaten dank zahlreicher Mikroorganismen durchgerotteten Kompost in nährstoffreiche Erde und Humus um. Humus bindet Wasser, Nährstoffe und Mineralien und trägt dadurch als Dünger zur Fruchtbarkeit von Böden bei. Gut für Ihre Pflanzen und die Umwelt! Starkzehrer wie Paprika, Tomaten und Kürbisse, die dem Boden viele Nährstoffe entziehen, können direkt auf dem Kompost angepflanzt werden.

Willkommen im Freiluftwohnzimmer!

Eine kleine grüne Oase, in der man den Alltag hinter sich lassen kann. Klingt nach viel Arbeit? Oder einem unerreichbaren Traum? Nicht, wenn das grüne Paradies nur ein paar Schritte entfernt liegt. Ein Naherholungsort vor dem Balkonfenster ist nicht nur hübsch anzusehen und wohltuend, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klima eines Wohngebietes – und der ganzen Stadt. Gleichzeitig bietet der Balkon – richtig genutzt – Pflanzen, Vögeln und Insekten Nahrung und wichtigen Lebensraum. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Balkon in eine grüne, für die Natur wertvolle Oase verwandeln!

Die richtige Pflanze am richtigen Ort

Entscheidend für einen blühenden und lebendigen Minigarten auf dem Balkon ist die Wahl der richtigen Pflanzen. Ziel sollte es sein, nicht nur für den Menschen, sondern auch für die in der Stadt lebenden Tiere einen Mehrwert zu schaffen. Viele typische Balkonpflanzen wie Geranien, Petunien und andere überzüchtete Zierpflanzen sollten aus ökologischen Gründen gemieden werden. Sie sehen zwar schön aus und riechen gut, bieten aber weder Nektar noch Pollen. Nur heimische Pflanzen sind optimal an die Bedürfnisse der bei uns verbreiteten Tierarten angepasst. Wichtig ist dabei auf offene Blütenstände zu achten.

Wildrosen beispielsweise sind nicht nur pflegeleicht und winterhart, sondern duften herrlich und sind sehr dekorativ. Mit einer ausgewogenen Mischung von Wild- und Nutzpflanzenarten blüht der Balkon von Frühjahr bis Herbst. Je nach Lage und Ausrichtung des Balkons eignen sich eher Sonnen-, Halbschatten oder Schattengewächse.

Das brauchen gesunde Pflanzen

Für alle Lebewesen gilt: Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung ist eine optimale Versorgung mitallen nötigen Nährstoffen. Fertige „Balkonblumenerde“ hat ungefähr den gleichen Wert wie Fertiggerichte aus dem Supermarkt. Ideal ist humusarmer Boden aus der Region gemischt mit Kompost. Gartenerde gestreckt mit etwas Sand und Lehm ist ein guter Kompromiss. Vor allem im Frühjahr muss die Erde regelmäßig mit organischem Dünger angereichert werden. Beim Gießen sollte man darauf achten, dass keine Staunässe entsteht. Wenn eine Pflanze erkrankt, helfen oft simple Hausmittel.

Eine ökologische Balkonbepflanzung hat nicht nur optisch viel zu bieten. Die Blüten vieler Küchenkräuter wie Liebstöckel, Salbei und Zitronenmelisse sind für Insekten eine Delikatesse. Auch unseren Gerichten verleihen sie ein besonderes Aroma. Es empfiehlt sich, immer nur einen Teil zu ernten und den Rest zum Blühen stehen zu lassen – für die Tiere und für das Auge. Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika, Auberginen, Chili oder Zucchini gedeihen problemlos in Kübeln. Bohnenranken, Säulenobstbäume, Erdbeeren und Beerenobststräucherfinden auch auf kleinen Balkonen Platz. Für schattige Standorte ist Salat gut geeignet.

Pflanzen selber ziehen

Pflanzen selber zu ziehen ist kein Hexenwerk – wenn man die jeweiligen Bedürfnisse einesGewächses bei der Aussaat und beim Umpflanzen berücksichtigt. Wärmebedürftige Gemüsesorten wie Tomaten oder Auberginen müssen im Haus vorgekeimt werden. In der Regel erfolgt die Aussaat von März bis April. Ab Mitte Mai dürfen die zarten Keimlinge nach draußen. Auch einige südliche Kräuter wie Majoran, Thymian oder Basilikum werden im Warmen vorgezogen. Heimische, einjährige Blumenarten wie Kokardenblumen und Buschzinnien werden ohne Vorkeimung im Frühjahr gesät. Mit wenig Arbeitsaufwand bieten Färber-Hundskamille, Knäuel-Glockenblume und Pfingstnelke über mehrere Jahre Nahrung für Insekten.

Wo die wilden Bienen wohnen

In der Stadt bieten Parks, Gärten und begrünte Balkons ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot für Insekten. Wildbienen und andere ungewöhnliche Stadtbewohner finden in sogenannten Insektenhotels den nötigen Unterschlupf. Diese sollten den Niststrukturen ihrer natürlichen Lebensräume so nahe wie möglich kommen. Ein Insektenhotel kann man leicht aus Bambusrohren und einem geeigneten Gefäß wie zum Beispiel Blechdose oder Holzkasten aus unbehandeltem Hartholz selber basteln. Die Bambusrohre werden mit einer Säge in gleich lange Stücke zerteilt und mit dem Bohrer sauber ausgehöhlt. Nun steckt man sie dicht an dicht in ein Gefäß, bis alle Lücken geschlossen sind. Das selbstgebastelte Insektenhotel lässt sich ganz einfach an einem regengeschützten Ort an einem Haken aufhängen oder mit einer Schnur festknoten. Dabei muss man darauf achten, dass die Nisthilfe auch bei Wind nicht ins Schwanken gerät und wenn möglich gen Süden ausgerichtet ist.

So bauen Sie Ihr eigenes Insektenhotel

Sie möchten Wildbienen auf Ihrem Balkon oder in Ihrem Garten ein Zuhause bieten? Wir erklären Ihnen, wie Sie mit einfachen Materialien ein Insektenhotel bauen.

Gerade im Stadtgebiet sind natürliche Brutstätten für Wildbienen rar. Insektenhotels bieten ihnen und anderen Insekten genügend Platz für ihre Brut und schützen diese vor Fressfeinden. Viele Super- oder Baumärkte haben Insektenhotels im Angebot. Doch Vorsicht! Häufig sind diese Exemplare nicht auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt. Unter Umständen sind sie sogar gefährlich, etwa wenn raue Oberflächen die Flügel beschädigen. Wir zeigen, wie ein Insektenhotel ganz einfach und ökologisch selbst hergestellt werden kann:

Benötigtes Material:

  • Bambusröhren (Innendurchmesser vier bis zehn Millimeter)
  • Passende Bohraufsätze
  • ein bis zwei Meter Bindfaden
  • leere Konservendose
  • feinzähnige Handsäge

Arbeitsschritte:

  1. Die Bambusröhren zunächst in gleichgroße Stücke mit sauberen Schnittkanten sägen. Die einzelnen Stängel sollten etwas so lang sein, wie die Dose hoch.
  2. Das Innere der Bambusröhren nach dem Zuschnitt mit einem passenden Bohraufsatz grob reinigen. Am Tisch abklopfen, bis alle Rückstände entfernt sind.
  3. Nun die Röhrchen in die leere Konservendose geben. Dabei darauf achten, dass keine Lücken zwischen den Röhren entstehen.
  4. Zum Schluss einen Bindfaden um die Dose binden und an einem möglichst sonnigen und trockenen Ort aufhängen. Dabei darauf achten, dass das Insektenhotel bei Wind nicht ins Schwanken gerät und dass dieses wenn möglich in Richtung Süden ausgerichtet ist. Dies erleichtert Wildbienen und anderen Insekten den Zugang.

Tipp: Diese einfache Form der Nisthilfe kann beliebig erweitert und kombiniert werden. Gut als Brutstätten eignen sich auch Blöcke aus gebranntem Ton oder trockene Hartholzklötze aus Buche, Esche oder Erle mit eingebrachten Bohrlöchern von zwei und sechs Millimetern Durchmesser.

Die Stadt Erlangen fördert  - BITTE HABEN SIE VERSTÄNDNIS, DASS AUFGRUND DER HAUSHALTSSPERRE EINE ANTRAGSSTELLUNG AKUTELL NICHT MÖGLICH IST

Außerdem haben wir für Sie einen weiteren Beitrag vorbereitet, der anhand von 5 abwechslungsreichen Geschichten aus der Stadtgesellschaft zeigt , wie Bürgerinnen und Bürger ohne großen Aufwand selbst aktiv werden können. 

Abt. Naturschutz und Landschaftsplanung

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