Denkmal „Graue Busse“ verabschiedet

Stand: 27.01.2025

Erinnerung an die Opfer der NS-Krankenmorde - unter anderem aus der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen. Dazu gab es auch eine Begleitausstellung.

Der Abbau mit einem Kran. Das temporäre Denkmal der Grauen Busse“ wurde am 23. Januar nach knapp einem Jahr am Hugenottenplatz abgebaut. Der Bus aus Beton erinnert an die Opfer der NS-Krankenmorde unter anderem aus der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen. Dazu haben die Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz die Autobusse nachgebildet, mit denen die Patientinnen und Patienten im Rahmen der „Aktion T4“ in die Tötungsanstalten verbracht wurden.

Auch aus der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen wurden 905 Patientinnen und Patienten – überwiegend mit Zügen – weggebracht und in den Tötungsanstalten Pirna-Sonnenstein und Hartheim bei Linz ermordet. Darüber hinaus starben in Erlangen zwischen 1939 und 1945 über 1900 Patientinnen und Patienten, davon etwa 700 an den direkten und indirekten Folgen mangelhafter Ernährung und struktureller Vernachlässigung. 

Ein Arbeiter beim Abbau. Das Denkmal stand seit 6. Februar 2024 an zentraler Stelle am Hugenottenplatz. Eine Begleitausstellung zu den NS-Krankenmorden war parallel dazu an vielen Orten in Erlangen zu sehen, darunter

  • weiterführende Schulen
  • das Zentrum für Selbstbestimmtes Leben
  • die Sparkasse 
  • das Stadtarchiv. 

Nach rund einem Jahr in Erlangen reist das Denkmals nach Chemnitz. Die Stadt in Sachsen ist in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt.

Seit 2007 steht ein derartiger Bus dauerhaft vor der ehemaligen Heilanstalt Ravensburg-Weissenau in Baden-Württemberg. Ein zweiter Bus wechselt seinen Standort und war schon an 19 Orten in Deutschland zu sehen. Sie symbolisieren, dass Busse in den Jahren 1940/1941 für alle Welt sichtbar durch das Land fuhren und Menschen zu ihrer Ermordung abholten.

Ein grauer Bus aus Beton.

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Gedenken gestalten

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden aus der Heil- und Pflegeanstalt 905 Patient*innen in den Tötungsanstalten Hartheim/Linz und Pirna-Sonnenstein ermordet. Darüber hinaus starben zwischen 1939 und 1945 insgesamt 1906 Patient*innen, davon mindestens 700 an "Hungerkost" und struktureller Vernachlässigung.

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