Lebenshilfe unterstützt Einrichtung des Gedenk- und Lernorts

Stand: 03.03.2025

Es sollen die historische Aufarbeitung der NS-„Euthanasie“mit Bildungsangeboten und gegenwartsbezogenen Fragestellungen vereint werden. Ziel ist die Schaffung eines inklusiven und offenen Raums.

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. will die Planungen für einen Gedenk- und Lernort (Grafik: Agenturbüro chezweitz) zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen in Erlangen aktiv unterstützen. Sie bringt ihre Erfahrungen aus deutschlandweiten Kooperationen in der Gedenkstättenarbeit ein und wird weitere Kontakte zu Akteurinnen und Akteuren im Bereich der inklusiven Erinnerungsarbeit herstellen.

Das sind die wesentlichen Ergebnisse eines Treffens zwischen 

  • Oberbürgermeister Florian Janik
  • der Bundestagsabgeordneten Martina Stamm-Fibich
  • Ulla Schmidt, Bundesvorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V.
  • der Bundesgeschäftsführerin der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V., Prof. Jeanne Nicklas-Faust
  • sowie Vertreterinnen und Vertretern der Friedrich-Alexander-Universität und des Stadtarchivs.

Die Anfang Januar vorgestellte Machbarkeitsstudie skizziert einen partizipativen Ort, der Gedenken, Lernen und Leben programmatisch miteinander verbindet. Ziel ist es, einen inklusiven und offenen Raum zu schaffen, der historische Aufarbeitung mit Bildungsangeboten und gegenwartsbezogenen Fragestellungen vereint. 

Ein besonderer Fokus lag bei den Gesprächen mit der Lebenshilfe auf der Frage, wie 

  • inklusive Erinnerungskultur
  • die historische Aufarbeitung und 
  • aktuelle wissenschaftliche Forschung zeitgemäß zusammengeführt werden können. 

Die Lebenshilfe brachte in diesem Zusammenhang Erfahrungen aus deutschlandweiten Kooperationen in der Gedenkstättenarbeit ein. Dabei betonte sie die Bedeutung von Partizipation für einen lebendigen und zugänglichen Erinnerungsort.

Die Diskussion über die Errichtung eines solchen Ortes gewinnt auch auf bundespolitischer Ebene an Bedeutung. Am 29. Januar beschloss der Bundestag einstimmig, die Aufarbeitung der NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisationen weiter zu intensivieren. Dabei sollen unter anderem Patientenakten gesichert sowie Gedenkstätten an den historischen Tatorten langfristig unterstützt werden.

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Schwarz Weiß Foto von der Heil- und Pflegeanstalt Schwabachanlage 10 vom Winter 2020
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Gedenken gestalten

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden aus der Heil- und Pflegeanstalt 905 Patient*innen in den Tötungsanstalten Hartheim/Linz und Pirna-Sonnenstein ermordet. Darüber hinaus starben zwischen 1939 und 1945 insgesamt 1906 Patient*innen, davon mindestens 700 an "Hungerkost" und struktureller Vernachlässigung.

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