Pilot für neues Parkraumkonzept soll im Frühjahr starten

Erlangen setzt auf ein zukunftsweisendes Parkraumkonzept am Bohlenplatz. Der Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss des Stadtrats hat in seiner Dezember-Sitzung beschlossen, im Frühjahr/Sommer 2025 ein entsprechendes Pilotprojekt für die Dauer von sechs Monaten zu starten. Ziel ist es, die Parksituation in der Innenstadt durch innovative Maßnahmen zu verbessern.

Der ruhende Verkehr in der Innenstadt steht vor zahlreichen Herausforderungen:

• die Nachfrage nach Parkraum ist hoch
• die Fahrbahnen sind oft zu eng für den Verkehrsfluss
• die Verkehrssicherheit wird durch verkehrswidriges Halten und Parken beeinträchtig
• die Parkraumbewirtschaftung ist unübersichtlich
• Handwerker und Pflegedienste finden nur schwer auftragsnahe Parkplätze.

Was ist das Ziel? 

Vor diesem Hintergrund sollen in einem begrenzten Gebiet rund um den Bohlenplatz neue Formen der Parkraumbewirtschaftung zur Verbesserung der Situation des ruhenden Verkehrs erprobt werden. Zu den mit Anwohnerinnen und Anwohnern, Gewerbetreibenden und weiteren Interessierten erarbeiteten Maßnahmen gehören die Reduzierung und Vereinfachung von Parkregelungen. Alle Stellplätze im Gebiet können sowohl von 

• Anwohnenden mit Bewohnerparkausweis und 
• von Besuchern mit Parkschein genutzt werden. 

Dadurch können die vorhandenen Stellplätze effektiver genutzt werden. Und die Autofahrenden haben ein größeres potentielles Stellplatzangebot sowie die Sicherheit, jeden freien Stellplatz im Gebiet nutzen zu können.

Für sicheres Be- und Entladen sowie als Parkmöglichkeit für Handwerker und Pflegedienste werden alle rund 80 Meter Lieferzonen eingerichtet. Dies hat für den motorisierten Individualverkehr verschiedene Vorteile:

• Der Lieferverkehr muss nicht mehr auf der Straße oder dem Gehweg halten, was ein Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer darstellt. Er kann in den Lieferzonen zum Be- und Entladen halten. 
• Auch Privatpersonen können mit ihrem Fahrzeug in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung oder des Geschäfts, in dem sie eingekauft haben, zum Be- und Entladen oder zum Ein- und Aussteigen halten. Durch die Beschilderung als eingeschränktes Haltverbot können die Lieferzonen von Handwerkern und Pflegediensten zum Parken während ihrer Tätigkeit vor Ort genutzt werden. Sie müssen jedoch über eine Sonderparkgenehmigung verfügen.
• Außerdem wird die Parkdauer für gebührenpflichtiges Parken von drei auf zwei Stunden reduziert. Das ermöglicht eine höhere Fluktuation für die Kunden des Gewerbes.

Ausweitung auf die gesamte Innenstadt bei positiver Bewertung

Das Pilotprojekt ist auf sechs Monate angelegt. Es wird kontinuierlich bewertet und beurteilt (evaluiert). Dazu werden regelmäßig die Auslastung der Stellplätze sowie die Verteilung von Anwohner- und Besucherparkplätzen analysiert. Sollten sich Nachteile für das Gewerbe oder die Bewohner abzeichnen, wird mit einer Nachsteuerungsvariante reagiert. Bei einer positiven Bewertung des Projekts wäre eine Ausweitung auf die gesamte Innenstadt der nächste Schritt.