Stadtentwicklungskonzept (STEK)
Stand: 02.04.2025
Mit dem Stadtentwicklungskonzept (STEK) wird ein fachübergreifender Orientierungs- und Zielrahmen für ganz Erlangen für die nächsten Jahre erarbeitet.
Beim STEK sollen inhaltliche und räumliche Schwerpunkte der Stadtentwicklung erkannt und mittel- bis langfristige Visionen, Ziele und Projekte formuliert werden. Bestehende konkurrierende Interessenslagen werden im STEK-Prozess zu diskutieren sein, um gemeinsam Schwerpunkte zu setzen und Entwicklungsräume für die Zukunft zu schaffen.
Die Inhalte des Konzeptes und damit wichtige Weichenstellungen für die Erlanger Zukunft wollen wir gemeinsam mit Ihnen erarbeiten! Die Beteiligung der Stadtgesellschaft ist ein tragendes Element im STEK-Prozess, um zu einem erfolgreichen und breit mitgetragenen Abschluss zu kommen.
Für die Verwaltung und Politik ist das STEK als informelles Planungsinstrument eine Abwägungsgrundlage für alle zukünftigen Projekte der Stadtentwicklung.
In den vergangenen Jahren wurde die Stadtentwicklung in Erlangen überwiegend durch Fach- und Teilraumkonzepte sowie durch die Umsetzung von Einzelvorhaben getragen. Darüber hinaus wurden bereits wegweisende Grundsätze vom Stadtrat beschlossen, wie unter anderem das Ausrufen des Klimanotstandes 2019 und der darauffolgende Fahrplan Klima-Aufbruch.
Ein gesamtstädtischer Orientierungsrahmen einschließlich Leitlinien für die Entwicklung liegt bis auf die Flächennutzungsplanung 2003 jedoch aktuell nicht vor. Dass es ein Erfordernis dafür gibt, zeigt sich zum einen in der seit Jahren bestehenden, zunehmenden Flächenkonkurrenz und -knappheit. Gleichzeitig gibt es eine anhaltend hohe Nachfrage, insbesondere bei Wohn- und Gewerbeflächen. Das STEK soll Antworten auf Fragen der Flächenentwicklung liefern.
Zum anderen sind einzelne Stadtentwicklungsprojekte in die öffentliche Kritik geraten und wurden letztlich per Bürgerentscheid gestoppt. Beispielhaft genannt seien die Realisierung der Landesgartenschau (2017) oder die Vorbereitenden Untersuchungen für ein Entwicklungsgebiet Erlangen West III (2018). Die Ablehnung der Einzelprojekte wurde unter anderem auch mit dem Fehlen eines Gesamtkonzeptes begründet.
Zuletzt zeigte sich die Notwendigkeit für ein Stadtentwicklungskonzept auch mit Blick auf die Gewerbeentwicklung. Insbesondere die Möglichkeiten für produzierendes Gewerbe und Handwerk sind durch die aktuell kaum vorhandenen Flächenressourcen begrenzt. Es ist politisches Ziel, den Wirtschaftsstandort Erlangen auszubauen und die Entwicklung neuer Gewerbeflächen ausgewogen voranzutreiben. Das STEK soll u. a. für diesen Handlungsschwerpunkt Fragen beantworten und Zukunftsperspektiven formulieren.
Der Prozess startet nicht bei Null. Für Erlangen liegt eine Vielzahl an Konzepten und Studien zu unterschiedlichen Fachthemen und Teilräumen der Stadt vor. Als teilräumliche Konzepte genannt seien die drei Stadterneuerungsgebiete, die derzeit bearbeitet und durch Programme der Städtebauförderung unterstützt werden: Innenstadt, Erlangen Südost und Büchenbach Nord.
Die vorliegenden Konzepte sind in sich stimmig. Zielkonflikte bei einer Überlagerung der Konzepte sind jedoch nicht auszuschließen. Sie müssen also im Rahmen des STEK-Prozesses im ganzheitlichen und gesamtstädtischen Kontext betrachtet und die Wechselwirkungen, unter anderem zwischen der Gesamtstadt und den Stadterneuerungsgebieten, zueinander herausgearbeitet werden. Das STEK soll als gesamtstädtische Entwicklungsstrategie die vielfältigen Anforderungen miteinander verknüpfen und gleichzeitig Lösungen für Zielkonflikte, räumlich wie fachlich, finden. Es bildet also eine Klammer um die vorhandenen Zielrichtungen und Maßnahmen.
Das STEK ist ein informelles Planungsinstrument. Es dient aufgrund seiner Zielsetzung und Funktion unter anderem auch zur Vorbereitung der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans (FNP). Dieser ist ein formelles Planungsinstrument der Bauleitplanung und somit für die Stadt bindend. Er wurde zuletzt im Jahr 2003 gesamtstädtisch genehmigt und seitdem durch Änderungen von Teilbereichen regelmäßig aktualisiert. Ein Flächennutzungsplan dient der langfristigen, strategischen Planung der Nutzung von Flächen in einer Gemeinde. Um eine geordnete und nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten, legt er fest, welche Bereiche des Stadtgebietes u. a. als Wohn-, Gewerbe- oder Grünfläche entwickelt werden sollen.
Für die Erstellung des STEK arbeitet die Stadtverwaltung mit einem externen Planungsbüro zusammen. Der Prozess startet im Frühjahr 2025. Bis zum Abschluss wird er etwa dreieinhalb bis vier Jahre andauern.
Aufgrund der vorhandenen Konzepte und Unterlagen liegt der Fokus zu Beginn des Prozesses auf der Überlagerung, Diskussion und Prüfung der darin formulierten Zielrichtungen. Unser Auftragnehmer wird die Erkenntnisse zudem durch eigene Bestandsaufnahmen ergänzen. Begleitet wird dieser Prozess durch verschiedene Beteiligungsformate. Dabei kann die Stadtgesellschaft bei den relevanten Themen für die Zukunft von Erlangen aktiv unterstützen. Nähere Informationen zu den einzelnen Terminen und Beteiligungsmöglichkeiten folgen im Laufe des Prozesses auf dieser Webseite (fortlaufend aktualisiert). Ziel der Analysephase ist es, Handlungsschwerpunkte und räumliche Schwerpunktbereiche zu definieren und dabei die Stärken und Schwächen von Erlangen herauszuarbeiten.
In der anschließenden Konzeptionierungsphase gilt es, gemeinsam mit allen Akteuren der Stadtgesellschaft aus den Erkenntnissen der Analyse in das zukünftige Erlangen zu blicken. Dabei sollen eine Zukunftsperspektive sowie ein räumliches Entwicklungskonzept erstellt werden. Es soll der übergeordnete Orientierungsrahmen formuliert sowie Ziele, Strategien Maßnahmen für die einzelnen Handlungsfelder und räumlichen Schwerpunktbereiche definiert werden.
Um nach Fertigstellung des Konzeptes fließend in eine Umsetzungsphase zu starten, wird am Ende des Prozesses die Entwicklung einer Umsetzungsstrategie fokussiert. Ein Ankerpunkt wird dabei die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans sein.
Im April 2024 wurde der Grundsatzbeschluss zur Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzeptes gefasst. Die Verwaltung wurde beauftragt, alle erforderlichen Schritte anzustoßen. Im Juni 2024 wurde eine europaweite Ausschreibung für die Beauftragung des externen Planungsbüros gestartet. Das Vergabefahren wurde Anfang März 2025 abgeschlossen. Anschließend folgte die Beauftragung der Planungsbüros forward Planung und Forschung (Berlin) und berchtoldkrass space&options (Karlsruhe).
Der Projektauftakt mit den Büros fand Ende März 2025 statt.
Die Information und Beteiligung aller Akteure und der Stadtgesellschaft ist ein wesentliches und tragendes Element in der Erarbeitung des STEK. Ziel ist es, gemeinsam mit und für die Bürger*innen und die Stadt die Zukunft von Erlangen zu gestalten! Der Prozess soll zu jeder Zeit transparent und zugänglich sein. Damit Sie jederzeit in das Projekt einsteigen können, wird das Projektteam Sie stets auf dem Laufenden halten:
Eine projektbegleitende Internetseite wird als zentrale Plattform für den Austausch mit der Öffentlichkeit eingerichtet. Diese wird in den ersten Projektmonaten erstellt. Sobald die Internetseite online ist, werden Sie hier informiert. Die Seite informiert kontinuierlich über den STEK-Prozess, den Projektstand und über wichtige Meilensteine. Zudem werden verschiedene Online-Formate angeboten, die eine aktive und unkomplizierte Beteiligung ermöglichen. Daneben werden zudem die gängigen Kommunikationskanäle (unter anderem Zeitung und die städtischen Social-Media-Kanäle der Stadt Erlangen) regelmäßig über das Projekt informieren.
Im Laufe des Prozesses stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, sich aktiv einzubringen. Neben den Onlineformaten werden auch Formate vor Ort stattfinden. Diese werden jeweils rechtzeitig angekündigt. Aufgrund des gesamtstädtischen Rahmens des Projektes wird dabei besonderer Wert auf die Vielfalt der Angebote gelegt. Es werden alle Stadt- und Ortsteile eingebunden, genauso wie die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Wir möchten die Stadtgesellschaft so breit wie möglich am Prozess beteiligen und zur Mitwirkung bei der Entwicklung der Stadt ermutigen!
Amt für Stadtplanung und Mobilität
Amtsleitung: Tilmann Lohse
Anschrift
Öffnungszeiten
Außerhalb der regulären Öffnungszeiten können zusätzlich individuelle Termine vor Ort vereinbart werden. Nehmen Sie Kontakt mit uns per Telefon oder E-Mail auf.