Wohnungsbericht 2024 liegt vor
Stand: 21.07.2025
Der neue Wohnungsbericht zeigt Fortschritte beim Wohnungsbau, aber auch großen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum.
Erlangen bleibt ein gefragter Wohnort. Zum 31. Dezember 2023 lebten hier 119.676 Menschen. Seit 2018 ist die Zahl um 5,2 Prozent gestiegen – deutlich mehr als in Nürnberg oder Fürth. Zugleich bringt dieses anhaltende Wachstum große Herausforderungen für den Wohnungsmarkt mit sich.
Wohnungsbau trotz schwieriger Lage
2023 gab es 67.095 Wohnungen in Erlangen. Das sind rund drei Prozent mehr als 2018. Im vergangenen Jahrzehnt entstanden jährlich im Schnitt 518 neue Wohnungen. Doch Inflation, hohe Zinsen, steigende Materialkosten und Fachkräftemangel bremsen den Neubau. 2023 wurden nur 283 Wohnungen fertiggestellt. Im Jahr 2022 wurden 476, für 2023 sind 283 fertiggestellte Wohnungen zu verzeichnen.
Geförderter Wohnraum bleibt wichtig
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen ist der Bestand geförderter Mietwohnungen stabil geblieben. Nachdem 2022 Bindungsabläufe vorübergehend zu einem Rückgang geführt hatten, stieg die Zahl 2023 durch Neubauten wieder leicht an. Bundesweit nimmt der geförderte Wohnraum ab, Erlangen wirkt dem entgegen. Seit 2014 müssen in neuen Baugebieten ab 24 Wohnungen Anteile für geförderte Geschosswohnungen eingeplant werden. Mittlerweile gilt eine einheitliche Quote von 30 Prozent bei Projekten ab 12 Wohneinheiten.
Der Zuwachs reicht jedoch nicht aus, um den Bedarf zu decken. Ende 2023 waren 1.542 Haushalte wohnungssuchend vorgemerkt. Vor allem Familien mit vielen Mitgliedern finden nur schwer eine passende Wohnung. 2023 gingen über 3.000 Anträge auf eine geförderte Mietwohnung ein. Knapp 30 Prozent der Haushalte konnten vermittelt werden.
Oberbürgermeister Florian Janik appelliert in diesem Zusammenhang an den Freistaat, den Kommunen weiter ausreichend Fördermittel zur Verfügung zu stellen: „Das Grundbedürfnis nach Wohnraum muss vor Ort befriedigt werden. Mit dem Ausfall der Förder-mittel werden laufende Projekte ausgebremst, Vertrauen verspielt und letztlich der soziale Zusammenhalt gefährdet.“
Hohe Preise bremsen den Markt
Die hohen Boden- und Immobilienpreise wirken sich stark aus. Zwischen 2013 und 2022 haben sich die Preise für Baugrund mehr als verdoppelt. Seit 2022 sinken sie leicht.
Neuer und bezahlbarer Wohnraum bleibt wichtig. Die Stadt nutzt alle Möglichkeiten, um Flächen zu aktivieren und den Bestand weiterzuentwickeln. Vor allem Nachverdichtung und Aufstockung sind entscheidend. Hier wurden die Anstrengungen im Wohnungsbau seit 2014 massiv erhöht und es konnten signifikante Erfolge erreicht werden. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAU hat mit der Umsetzung des „Energiesprong-Prinzips“ zahlreiche Gebäude energetisch saniert und neue Wohnungen durch Aufstockung geschaffen.
Neue Quartiere in Planung
Durch den Umzug der Siemens AG entstehen in der Innenstadt Flächen für ein gemischt genutztes Quartier. Auf dem Siemens Campus sind rund 2.000 Wohnungen geplant. In der Regnitzstadt soll westlich der Innenstadt ein lebendiges Viertel mit
- rund 330 Wohnungen
- Gewerbe
- einer Bildungseinrichtung und
- einer Mobilitätsdrehscheibe
entstehen.
Neben großen Projekten setzt die Stadt auf Nachverdichtung. Dazu gehören ein Baulandkataster, die Nutzung von Brachflächen und die Nachnutzung eingeschossiger Gebäude. Ein Stadtentwicklungsprozess soll weitere Perspektiven für neuen Wohnraum erarbeiten.
Oberbürgermeister Florian Janik betont: „Wir konnten in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte erzielen beim geförderten Wohnraum und bei der Entwicklung neuer Quartiere. Gleichzeitig ist klar: Wohnen bleibt die soziale Frage unserer Zeit. Die hohe Nachfrage und die nach wie vor sehr hohen Preise stellen uns vor große Herausforderungen. Wir werden auch künftig alles daransetzen, Wohnraum zu schaffen, der für alle Einkommensgruppen bezahlbar bleibt.“
Planungs- und Baureferent Harald Lang ergänzt: „Die Zahlen zeigen, dass unsere Strategien Wirkung entfalten. Dennoch liegt noch viel Arbeit vor uns. Wir brauchen neben den großen Entwicklungsprojekten auch mehr Nachverdichtung und müssen die Flächen, die wir haben, effizienter nutzen. Nur so können wir den Bedarf annähernd decken.“
Hier geht es zum Wohnungsbericht 2024
Foto: Pressestelle sw
Amt für Stadtplanung und Mobilität
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