Erlanger Kammerorchester in Rennes

Stand: 01.10.2024

Bericht eines Orchestermitglieds von der Reise in die Partnerstadt und dem gemeinsamen Konzert mit Ars Juvenis

Auf Einladung des Orchesters Ars Juvenis aus Rennes reiste vom 26.05. bis 02.06.2024 eine Gruppe des Erlanger Kammerorchesters (EKO) - das sich mittlerweile in Erlanger Symphonie Orchester (ESO) umbenannt hat - für eine Woche in die Bretagne. Die beiden Orchester sind seit 1973 befreundet und haben in diesen Jahren zahlreiche gemeinsame Konzerte in beiden Ländern gegeben. Das diesjährige Konzert fand im Rahmen des „Fete de l’Europe“ in Rennes statt. Das schlug sich auch im Programm und im Ablauf des Konzerts nieder.

Für die Reise hatten sich 16 Musiker des EKO gemeldet, zu denen noch weitere Begleitpersonen hinzukamen. Am Sonntag trafen sich erstmals alle Musiker morgens in der Basilika Saint-Aubin, in der die Proben und das Konzert stattfinden sollten, zu einem Begrüßungskaffee. Neben dem Orchester war auch der Chor Alunissons aus Saint Lunaire an der Nordküste der Bretagne hinzugekommen, der bei dem Konzert mitwirkte. Geprobt wurden bis in den späten Nachmittag die drei Werke mit Beteiligung des Chores, d.h. die Choralkantate „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, das „Cantique de Jean Racine“ von Gabriel Fauré und die Vesperae Solennes de Confessore von Wolfgang Amadeus Mozart. Die EKO-Mitglieder hatten sich in den Wochen vor der Reise mit mehreren Sonderproben vorbereitet. Die Sitzordnung hatten die französischen Freunde genau durchdacht mit gemischter deutsch-französischer Besetzung an den Pulten, was für die Verzahnung der Ensembles hilfreich war. Nathalie de Langlais, die 2022 die Leitung von Ars Juvenis übernommen hat, zeigte sich als Person mit großer Begeisterungsfähigkeit, die unbeirrt durch alle gelegentlichen Schwierigkeiten führte.

An den folgenden drei Tagen wurden abends die Orchesterwerke geprobt (d.h. die 1. Symphonie von Ludwig van Beethoven und die Amerikanische Suite von Antonin Dvorak), am Donnerstag kam nochmals der Chor hinzu, ebenso zur Generalprobe am Freitag Abend. Montag stand vor der Probe ein kurzer Empfang durch die Bürgermeisterin von Rennes auf dem Programm, bei dem wir auch die Grüße des Oberbürgermeisters von Erlangen überbringen konnten, Dienstag nachmittags eine Besichtigung des Opernhauses, Mittwoch eine kurze Führung durch einen Teil des historischen Zentrums und eine Besichtigung des „Parlaments der Bretagne“ (ein Gerichtsgebäude). Ansonsten haben wir die Tage individuell zu Ausflügen oder Unternehmungen mit unseren französischen Gastgebern genutzt. Der Tag des Konzerts war noch aus anderem Anlass ein ganz besonderer Tag für Rennes: am Nachmittag wurde die olympische Flamme durch die Stadt getragen. Entsprechend voll war das Stadtzentrum, die Begeisterung der Passanten war beeindruckend und auch wir konnten an diesem seltenen Ereignis teilhaben. Abends dann das Konzert in der vollbesetzten Basilika. Es war ein voller Erfolg, das Publikum war begeistert. Den Abschluss des Konzerts bildete die Europahymne, die sowohl mit Schillerschem Originaltext als auch mit dem französischen Text vom Publikum mit Orchester und Chor gesungen wurde. Insgesamt war der Abend ein denkwürdiges Ereignis, an das sich sicher alle lange Zeit erinnern werden.

Nach dem Konzert hatte Ars Juvenis noch einen kurzen Abschied vorbereitet. Am Sonntag ging es dann wieder zurück nach Hause.

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