Arbeitsschwerpunkte des Seniorenbeirats
Stand: 07.11.2024
Amtszeit von September 2021 bis November 2024
Für den Seniorenbeirat waren die letzten drei Jahre sehr ereignis- und erfolgreich. Mit Stolz können wir auf das Erreichte zurückblicken. Ohne die aktive Mitarbeit der Mitglieder des Arbeitsausschusses und der Arbeitsgruppen hätten wir nicht so viele Ideen und Projekte umsetzen und erreichen können und auch nicht ohne die tatkräftige Unterstützung der Leitung unserer Geschäftsstelle. Dafür sind wir sehr dankbar.
Hier ein kurzer Rückblick auf wichtige Themen, die wir von 2021-2024 im Seniorenbeirat für die Erlanger Seniorinnen und Senioren bearbeitet haben.
Veranstaltungen und Unterstützungsangebote
„Seniorencafé Ukraine“: Für Flüchtlinge aus der Ukraine 60+ startete im Frühjahr 2022 als Unterstützung und Austausch zweimal pro Monat das Seniorencafé „Ukraine“, das der SBE gemeinsam mit dem Seniorenkreis St. Heinrich und dem Helferkreis St. Heinrich organisiert wird. Im April 2023 wurde unser Engagement von den drei Erlanger Rotary Clubs mit dem Preis „Für Gemeinsinn und Zivilcourage“ ausgezeichnet.
Im Juli 2024 erhielten der Seniorenbeirat, AK Senioren und Helferkreis St. Heinrich den „Diogo-Pereira-Preis für Menschen die Handeln“.
„Fränkisches Fest“: Das 2022 organisierte Fränkisches Fest zum Kennenlernen und zur Integration von ukrainischen Flüchtlingen 60+ war sehr erfolgreich.
Die Rosenaktionen zum 8. März mit Überbringung einer politisch-gesellschaftlichen Botschaft in der Fußgängerzone 2022 und 2023 fanden großen Anklang.
„Dialogcafe“: Zum 8. März 2022 wurde ein intergenerationales Dialogcafé mit Aktiven vom Seniorenbeirat, Fridays for Future Erlangen und dem Migrantennetzwerk durchgeführt.
Internationaler Tag der Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November 2023: Auf der Demonstration wurde die Gewalt gegen ältere Frauen, die ein Tabu ist, angeprangert.
Kultur in Heimen: Lesungen im Rahmen des Poetenfestes, die großen Anklang fanden, konnten in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt ab 2022 in Senioreneinrichtungen stattfinden. Diese Lesungen sind jetzt fester Bestandteil des Poetenfestprogramms.
Der Seniorenbeirat organisierte Adventskonzerte in zwei Erlanger Heimen mit der Unterstützung der Kantorei St. Matthäus und auch ein kleiner Teil von „la Fête de la Musique“, organisiert durch das Deutsch-Französische Institut Erlangen, konnte dort stattfinden.
Einsamkeit: 2022 wurde eine Liste über Begegnungsorte gegen die Einsamkeit erstellt mit dem Titel: „Zusammen ist man weniger allein“. Diese Liste kann in der Geschäftsstelle des Seniorenbeirats erhalten werden.
Zusammenarbeit mit der vhs: Das sehr erfolgreiche Projekt „Lebenslust statt Altersfrust“ – Angebote für junge bzw. junggebliebene Seniorinnen und Senioren – läuft seit September 2022 in Kooperation mit dem Seniorenbeirat.
Außerdem gibt es Filmnachmittage für 60+ an der vhs sowie Themenfrühstücke, bei denen es sich um spezielle Themen handelt wie z. B. „Umgang mit Schmerzen“ oder „Alternative Pflegemodelle“ etc. Des Weiteren gibt es verschiedene Seminare mit der vhs wie z. B. „Generationsübergreifendes gemeinsames Wohnen“ oder Rollator-Training etc.
Projekt „Mitfühlende Kommune“: Grundgedanke ist, dass Sterben, Tod und Trauer Themen sind, die nicht ausschließlich an spezialisierte Einrichtungen delegiert werden können. Sie gehören mitten ins Leben und mitten in die Gesellschaft. Das Zusammenspiel von Fachpersonen und Laien ist wichtig, damit sich formelle und informelle Hilfen geschickt ergänzen und schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen in ihrem Umfeld gut aufgehoben sind.
Informationen über: Klimaschutzmaßnahmen für Erlangen, Klimaschutzkonzept und Hitzeaktionsplan – Beteiligung der 60+ an der Ausarbeitung des Hitzeaktionsplans und Situation mit Heizen im Winter – Austausch mit den Erlanger Stadtwerken.
Sitzbänke im Stadtgebiet: Sitzbankradar – das Projekt der Stadt Erlangen wurde ausgezeichnet und dient als Vorlage, damit Bürgerinnen und Bürger vorschlagen können wo Bänke im Stadtbereich aufgestellt werden können.
AWO Stadtteil-Café: Seit 2023 regelmäßige Mitarbeit im Stadtteilcafé 56nord im AWO Sozialzentrum in der Büchenbacher Anlage.
Seniorengesundheit: GÄWIN – Gesund leben in Büchenbach-Nord und Pflegestützpunkt, Mitarbeit bei „Leben mit Demenz“.
Informationen über Quartiersarbeit: Altstadt trifft Burgberg, Quartiersarbeit zu verstärken, z. B. Nachbarschaftshilfen initiieren, Netzwerke aufzubauen und vieles mehr.
E-Roller: mehrere Anfragen an die Verwaltung für mehr Sicherheit und Barrierefreiheit auf den Straßen.
Anfrage an Senioreneinrichtungen in Erlangen, ob Gewaltschutzkonzepte in den jeweiligen Häusern vorhanden sind. Das wurde überwiegend positiv zurückgemeldet.
Infotische bei den Sommer- und Stadtteilfesten mit Mitgliedern des Seniorenbeirats.
Jahresempfang 2023 stand unter dem Motto „Hurra, wir leben noch!“. In einem Vortrag wurde aufgezeigt, dass auch eine Pflegeeinrichtung nicht immer die letzte Station sein muss, sondern vielleicht nur ein Zwischenstopp in einem Lebensabschnitt ist.
Preisverleihung: Auf diesem Empfang wurde erstmals der Preis des Seniorenbeirats „Miteinander-Füreinander“ verliehen.
Festakt: „50 Jahre Seniorenbeirat in Erlangen“ wurde im Juli 2024 in einem Festakt gefeiert, zu dem über 100 Gäste kamen. Es gab einen kurzweiligen Beitrag zur Geschichte des Gremiums und die Vorsitzende betonte, wie wichtig die Arbeit für Menschen 60+ ist. Mit der Idee „Mitfühlende Stadt“ lässt sich vieles für Ältere ändern. In einem Videobeitrag zeigte der SBE einige Erlangerinnen und Erlanger, die 90+, manche sogar über 100 Jahre alt sind. Der Film ist im Rahmen, der von SBE Mitgliedern erarbeiteten Fotoausstellung „Spitzensenioren“ entstanden.
Der Festakt war eine von zwei zentralen Veranstaltungen im Rahmen des von den Beiratsmitgliedern vorbereiteten Jubiläums. Die Fotoausstellung als zweiter Höhepunkt des Jubiläumsjahrs ist für 2025-2026 geplant. Es wurde sichtbar, dass der Seniorenbeirat in den zurückliegenden 50 Jahren seinen Platz in der Stadt gefunden hat und seine Arbeit für die Stadtgesellschaft nicht mehr wegzudenken ist.
Seniorenbeirat und Erlanger Partnerstädte
Beşiktaş: Austausch mit den Kollegen in Beşiktaş.
Bozen: durch die Kontakte wurde eine gemeinsame Videokonferenz mit den Vereinen San Vincenzo und Vizenzverein zum Thema „Kostenloses Frühstück für Bedürftige“ durchgeführt.
Jena: Seit vielen Jahren unterhalten wir einen engen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen an der Saale. Als letzten sichtbaren Erfolg unserer Kooperation kann man das Projekt „Sitzbankradar“ nennen, das jetzt vom Seniorenbeirat Jena übernommen und der Stadt Jena zum Nachmachen empfohlen wurde.
Rennes: 2024 waren Mitglieder des Erlanger Seniorenbeirats zum Erfahrungsaustausch in Rennes.
Beschlussvorlagen / Anträge
Über den Oberbürgermeister kann der Seniorenbeirat Anträge an den Stadtrat stellen, die dann in Ausschüssen oder direkt im Stadtrat behandelt werden.
Barrierefreier Aufzug: Bereits in der vorherigen Amtsperiode wurde ein Antrag auf Errichtung eines barrierefreien Aufzugs im Markgrafentheater gestellt. Die Fertigstellung war geplant für Frühjahr 2021. Nachfragen bis zur endgültigen Fertigstellung im Herbst 2024 waren immer wieder erforderlich.
Barrierefreie Geldautomaten: Wegen der Schließung einiger Filialen der Sparkasse beantragte der Seniorenbeirat im Mai 2021, barrierefreie Geldautomaten an den geschlossenen Standorten zu installieren. Das gelang mit einiger Nachbearbeitung z. B. am Martin-Luther-Platz. Leider ist dieser Geldautomat nicht barrierefrei zugänglich.
Thalermühle: 2021 gab es einen Antrag auf Ausbau eines barrierefreien Zugangs zur Thalermühle (Gastronomie Thalermühle und weitere Gebäude) und ggf. Ergänzung durch einen neuen barrierefreien Bürgersteig auf der Seite der Thalermühle. Leider war der Antrag nicht erfolgreich, wegen Hochwasserschutz.
Gemeinsames, generationenübergreifendes Wohnen: in zwei Anträgen des Seniorenbeirats fordert die Stadt Erlangen die GEWOBAU auf, sich für ein zukünftiges Baufeld im verbleibenden Baugebiet 413 zu bewerben, um dort nach einem innovativen Konzept, das sich an den demografischen Entwicklungen orientiert, ein Gebäude zum gemeinschaftlichen Wohnen auf Mietbasis zu errichten. Diese Anträge wurden positiv beschieden.
Nichtdigitale Anfragen: 2023 erfolgte ein Antrag des Seniorenbeirats zur nichtdigitalen Bearbeitung von Anfragen und Anträgen. Der Seniorenbeirat beantragt, dass die Bearbeitung von Anfragen und Anträgen an die Verwaltung von Bürgerinnen und Bürgern mit geringer oder fehlender Digitalkompetenz auf Wunsch analog und nicht digital erfolgt. Antwort: Diesen Anforderungen entsprechen die Verwaltungsdienstleistungen der Stadt Erlangen bereits jetzt.
„Live-In-Betreuung“: Der Seniorenbeirat und der Ausländer- und Integrationsbeirat haben einen gemeinsamen Antrag für faire Bedingungen bei der „Live-In-Betreuung“ gestellt, damit dieser Antrag beim deutschen Städtetag vorgebracht werden kann.
„Aufparkregelung": Es gab einen Antrag einen „Bericht zur Aufhebung von Aufparkregelung auf Gehwegen“ zu erstellen / Antwort, das Anliegen „Aufparken“ wird auch weiterhin verfolgt.
„Gegenseitige Rücksichtnahme“: Das Referat für Planen und Bauen soll drei Bodenmarkierungen zur gegenseitigen Rücksicht einbringen: Hugenottenplatz (McDonalds), Busbahnhof und Peek und Cloppenburg: abgelehnt.
„Mitfühlende Gemeinde“: Konzeptbeauftragung für Umsetzung mitfühlende Gemeinde in Erlangen (Antrag des Seniorenbeirats 2024) betrifft die Versorgung, die Beratung sowie die psychische Unterstützung und Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen jeden Lebensalters sowie ihre An- und Zugehörigen, ein wichtiges Thema für die Stadtgesellschaft, das auch in der Quartiersarbeit thematisiert werden muss: wird teilweise in der Quartiersarbeit Berücksichtigung finden.
Dinah Radtke
Vorsitzende des Seniorenbeirats der Stadt Erlangen
Oktober 2024