20 ukrainische Kinder für Auszeit in Erlangen

Stand: 10.09.2024

Seit Anfang August sind die Kinder aus der ukrainischen Solidarpartnerstadt Browary für eine zehntägige Erholungsfreizeit in der Region.

Die große Spendenbereitschaft von Erlangerinnen und Erlangern sowie Unternehmen und die Hilfsbereitschaft vieler Ehrenamtlicher ermöglichte es der Stadtverwaltung, ein abwechslungsreiches Programm für die Kinder zusammenzustellen und die Freizeit durchzuführen.

Elf Mädchen und neun Jungen 

Die Gruppe aus Browary besteht aus elf Mädchen, neun Jungen und zwei Begleitpersonen. Die Kinder teilen die schrecklichen Erfahrungen des Krieges. Jedes der Kinder hat entweder ein Familienmitglied, das aktuell im Krieg kämpft, oder ihm bereits zum Opfer gefallen ist. Die Folgen dieser schwerwiegenden Belastungen sind nicht abzuschätzen. Aber zumindest für zehn Tage können die Kinder hier ein wenig zur Ruhe finden, sich erholen und einfach nur Kind sein.

Vielseitiges Programm 

Für das Programm wurden Erfahrungswerte und Ideen von unterschiedlichen Stellen wie z.B. dem Stadtjugendring und dem städtischen Kinderkulturbüro eingeholt. Das Projekt stieß auf viel Zuspruch. Viele Stellen boten direkt ihre Hilfe oder sogar kostenfreie Besuche und Eintritte an: 

  • Die Bäckerei Der Beck sponsert eine Betriebsführung samt Brezen backen
  • Das städtische Amt für Sport und Gesundheitsförderung gewährt den Kindern einen kostenfreien Eintritt ins Röthelheimbad. Einen Besuch in einem Schwimmbad wünschte sich die Gruppe aus dem sportbegeisterten Browary besonders. 

Mehrere Kinder stehen auf einem runden Spielgerät.Insgesamt wurde bei der Planung der Aktivitäten darauf geachtet,

  • dass es abwechslungsreich und altersgerecht ist
  • dass auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gruppe eingegangen werden kann 
  • dass es Ehrenamtliche gibt, die zwischen Deutsch und Ukrainisch übersetzen können. 

Die Kontakte zu den zahlreichen ukrainischen Helferinnen und Helfern konnte vor allem über den Verein der Ukrainer in Franken hergestellt werden. Dank der Vermittlung über die Mitarbeitenden des PACT4Ukraine der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an den ukrainischen Bildungs- und Kulturvereins Nürnberg konnten zudem zwei Ausflüge nach Nürnberg geplant werden. 

Die meiste Zeit verbringen die Kinder auf der Jugendfarm in Erlangen. Dort nehmen sie an der Ferienbetreuung teil. „Dadurch kommen sie auch mit Erlanger Kindern in Kontakt und bleiben nicht nur unter sich“, erklärt Sabrina Zöller, die zuständige Mitarbeiterin im Bereich Internationale Beziehungen. Dort begrüßte Oberbürgermeister Florian Janik die Gruppe.

Psychologische Erholung am wichtigsten

Karolina Ruskava ist als Begleitperson mit aus Browary angereist. Sie bedankt sich bei allen, die zu der Organisation und Durchführung der Erholungsfreizeit mitgewirkt haben. Sie weiß die Unterstützung sehr zu schätzen. Zudem ist sie dankbar: zum ersten Mal kommen die Kinder nach Deutschland. Hier gibt es für sie so viel sehen. Am aller wichtigsten ist aber die psychologische Erholung. Dieser Dank gilt nicht nur der Stadt im Sinne der Verwaltung. Er gilt auch jeder und jedem einzelnen, die gespendet und das Projekt dieser Erholungsfreizeit ermöglicht haben.

Anfrage für die Erholungsfreizeit kam aus Browary

Mitte April erreichte Oberbürgermeister Florian Janik eine offizielle Bitte seines Amtskollegen Igor Sapozhko. Der Bürgermeister bat die Organisation einer Erholungsfreizeit für Kinder in Erwägung zu ziehen. Da Kinder eine der vulnerabelsten Gruppen besonders in bewaffneten Konflikten sind, wurde das Anliegen vom Büro für Chancengleichheit und Vielfalt/Internationale Beziehungen des Bürgermeister- und Presseamts bearbeitet. 

Von vorneherein stand jedoch fest: die Finanzierung ist nicht ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung möglich. Daher startete im Mai ein breiter Spendenaufruf. Obwohl der Krieg in der Ukraine bereits zwei Jahre tobt, erwies sich die Spendenbereitschaft als ungebrochen. „Einerseits gilt unser Dank den Großspendern, der Bürgerstiftung Erlangen, der Elektrobit Automotive GmbH, der Sparkasse Erlangen-Höchststadt und der Siemens AG und andererseits im Besonderen den zahlreichen Erlanger*innen, die privat gespendet haben“, sagt Sabrina Zöller. So kamen selbst in der kurzen Zeit von Mai bis Juli die benötigten 20.000 Euro zusammen. Mit dieser hohen Summe konnten die Kinder aus Browary zusammen mit zwei Begleitpersonen eingeladen werden. 

Foto: Stadt Erlangen

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